Umweltfreundlicher Gärtnern – Mehr Klimaschutz & Nachhaltigkeit im Garten!

garten umweltfreundlich

Der Anbau von Gemüse und Obst im Garten ist bereits an sich sehr gut, nachhaltig und umweltfreundlich.
Hier möchte ich euch ein paar Tipps mitgeben, wie ihr noch umweltfreundlicher & nachhaltiger Gärtnern könnt!
Ein biologischer Gemüsegarten bringt sehr viele Vorteile für euch selbst und für den Planeten. Diese Tipps sollen dabei helfen, noch etwas mehr Müll zu sparen (Less Waste / Zero Waste) und die Treibhausgasemissionen, die eure (bzw. unsere) Nahrung erzeugt, noch weiter zu senken.

Habt ihr weitere Tipps? Dann schreibt sie doch bitte in die Kommentare! Ich würde gerne von eurer Erfahrung lernen und selbst noch müllfreier und umweltschonender Gemüse und Obst anbauen.

 

Viel gebraucht kaufen

Im Gartenbereich kann man sehr viele Geräte und nötiges Zubehör gebraucht kaufen, sei es auf dem Flohmarkt, bei Ebay oder bei Kleinanzeigen Plattformen.
Zimmergewächshäuser kriegt man für 5€ pro Stück bei Ebay Kleinanzeigen, teilweise gibt es auch Regentonnen in der näheren Umgebung, die man nur abholen muss. Gießkannen, Spaten und Schaufeln gibt es en masse gebraucht.

Das einzige, das man wirklich neu kaufen muss, ist die Erde.

 

Torffreie Erde kaufen

Erde ohne Torf

Einige Läden bieten torffreie Erde an

Torf ist umwelttechnisch sehr negativ, da es von Mooren entnommen wird und diese besonderen Biotope immer mehr verschwinden.
Moore speichern sehr viel CO2 und das Zerstören dieser setzt somit einiges an CO2 in die Atmosphäre frei.

Es gibt öfter mal torffreie Blumenerde (etwa beim Rewe, oder teurer in Bioläden, oder natürlich online bestellbar (hier klicken)).
Anzuchterde ist auch sehr oft mit Torf, hier funktionieren Kokoshumusziegel sehr gut.

Erde vom Kompostwerk

Erdsäcke sind natürlich recht teuer und erzeugen viel Plastikmüll.
Daher lohnt es sich zu schauen, ob in der eigenen Stadt ein Kompostwerk vorhanden ist.
Dort bekommt man Humus einigermaßen preiswert in der gewünschten Menge, ganz ohne Verpackung.

Am besten ist es natürlich, wenn man die Erde aus dem hauseigenen Kompost verwendet. Diese könnte man dann noch mit Kokoshumus und eventuell Heu oder Sand mischen.

 

Regenwasser auffangen!Regenwasser auffangen

Das ist natürlich ein sehr bekannter Trick. Möglichst viele Regentonnen aufstellen, am besten verbunden mit Regenrinnen am Dach!
So spart man Wasser und Geld, kann eventuell Beinwell- oder Brennnesseljauche als Dünger ansetzen.

Auch wenn man keine Regenrinne hat, lohnt es sich natürlich, solche Tonnen einfach aufzustellen.

 

Keine Pestizide, sondern Pflanzen natürlich vor Schädlingen schützen

Der Einsatz von Pestiziden ist zum einen potentiell ungesund für uns Menschen, zum anderen tötet er auch nützliche Insekten, inklusive Bienen und andere vom Aussterben bedrohte Tierarten.
Herbizide vernichten Unkräuter, welche wiederum eine Nahrung für Bienen und andere Insekten sind und vermindert so die für das Ökosystem wichtige Artenvielfalt.
Natürlich ist auch die Herstellung und die Verpackung der Pestizide und Herbizide ein Problem.

Um seine Pflanzen dennoch vor Schädlingen zu schützen, sollte man zum einen auf die Fruchtfolge achten und nicht an mehreren Jahren hintereinander die selben Pflanzen anbauen, da sich sonst Schädlinge, die genau auf diese Pflanzenart aus sind, gut an der Stelle ansiedeln können.
Außerdem sollte man Mischkultur betreiben und andere Gemüsesorten, Kräuter und Blumen dazu pflanzen, die Schädlinge von der jeweiligen Pflanzenart abhalten.

Gegen Tomatenschädlinge hilft zum Beispiel Basilikum und Tagetes, gegen Bohnenschädlinge Bohnenkraut.
Hierzu findet man viele Informationen online oder in Bio-Garten Büchern.

Gegen Schnecken helfen Krägen, die man um die Jungpflanzen in den Boden einsetzt (etwa aus Plastikgefäsen geschnitten).
Man kann auch ein Netz über das Beet spannen, dieses schützt vor Schnecken und auch vor Vögeln, die die ausgesäten Samen essen wollen.
Ein solches Gartennetz kann man sich online bestellen (hier bspw.) oder theoretisch auch aus den Netzen von Kartoffel-, Zitronen- und Zwiebelbeuteln oder alten Moskitonetzen selbst basteln.

Gegen Unkräuter hilft umgraben & jäten, außerdem Mulch aus Grasschnitt / Heu und eine sehr dichte, schattenspendende Bepflanzung. Letztere beiden Optionen halten den Boden auch feuchter und schützen damit die gewollten Nutzpflanzen vor der Austrocknung.

Dünger selbst herstellen

Die meisten von euch werden vermutlich sowieso auf mineralischen Dünger verzichten und biologischen Dünger verwenden wollen.
Auch biologischer Dünger ist aber nicht unbedingt automatisch umweltfreundlich.
Tierkot & Dung unterstützt die Tierindustrie, welche die umweltschädlichste, unnachhaltigste Industrie überhaupt ist.

Am allerbesten ist es, wenn man sich seinen Dünger herstellt.Kompost
Hierzu gehört natürlich ein Komposthaufen, auf dem guter, nährstoffreicher Humus produziert wird.
Außerdem kann man eine Brennnesseljauche oder Beinwelljauche ansetzen, indem man Brennnessel oder Beinwell Blätter erntet, sie in eine Regenwassertonne mit Wasser gibt, einen Deckel darauf legt und sie einige Tage / Wochen fermentieren lässt.
So entsteht ein stickstoffreicher Flüssigdünger, welcher allerdings ziemlich stinkt. Wenn ihr Nachbarn habt, die sich deswegen beschweren, versucht etwas Gesteinsmehl in die Mischung zu geben, das kann den Geruch etwas verringern.

Eine weitere Möglichkeit ist, im Herbst Laub zu sammeln und in einer Plastiktüte zu verschließen, welche dann bei Zimmertemperatur (oder zur Not auch draußen) einige Wochen in Ruhe gelassen wird. Die Blätter verrotten und durch die erhöhte Feuchtigkeit in der Tüte entsteht schneller Humus.

Auch das Mulchen mit Laub oder Grasschnitt gibt dem Boden Nährstoffe, wenn das Pflanzenmaterial zerfällt.
Einige Baumblätter können die Erde allerdings auch versäuern, da sie einen niedrigen PH-Wert haben. Sucht am besten im Internet nach dem jeweiligen Baum & ob dessen Blätter als Mulch geeignet sind!

 

Töpfe wiederverwenden / Anzuchttöpfe selbst basteln

Die meisten Menschen werden recht viele Pflanzentöpfe besitzen. Wenn man sich lebende Pflanzen kauft fallen die automatisch an.
Diese sollte man natürlich weiter verwenden, das versteht sich ja von selbst.

Man kann auch Plastikeimer verwenden, in denen vorher Lebensmittel drin waren. Gemüsebrühe Boxen, Kaugummibehälter, Röstzwiebelcontainer etc. eignen sich super für Jungpflanzen.
Einfach ein paar Löcher in den Boden stechen, sodass das Wasser abfließen kann.

Anzuchttöpfe kann man übrigens auch aus den Papprollen von Klopapier selbst basteln!

Besitzt man Quickpots (hier kaufbar) oder andere gekaufte Anzuchttöpfe, sollte man diese am besten für die neue Saison mit heißem Wasser abspülen, sodass eventuelle Schimmelsporen & Parasiten abgetötet bzw. weggespült werden. Bei Töpfen für ältere Pflanzen wäre dies auch gut, hier hatte ich bisher aber keine Probleme mit Schimmel, auch wenn ich sie nicht gewaschen habe.

Braucht man große Töpfe, kann man alte Eimer oder Baustellenwannen umfunktionieren. Auch hier werden einfach ein paar Löcher in den Boden gebohrt!
Dies ist sehr nützlich, wenn man Urban Gardening betreiben will. Solche großen Eimer können nämlich mit Kartoffeln, Topinambur, Bohnen, Karotten, Yacon o.ä. bestückt und auf die Terrasse, den asphaltierten Hof o.ä. gestellt werden. So kann man ganz ohne Garten Gemüse produzieren, bzw. die Stellen ausnutzen, welche keinen erdigen Untergrund haben!

 

Dies sollen nun erst mal genug Tipps zum umweltfreundlicheren Gärtnern sein.
Ich wünsche euch eine ertragreiche und spaßige Gartensaison!