12 Früchte / Beeren, die man gratis wild sammeln kann – Wildobst

Früchte in der natur sammeln

Es ist sehr lohnend, sich mit Wildobst / Früchten / Beeren zu beschäftigen, die man wild sammeln kann.

Sie sind gratis, oftmals deutlich gesünder als Supermarkt Früchte und extrem umweltfreundlich. Durch ihren Gehalt an verwertbaren Kohlenhydraten liefern sie Kalorien und sind auch für Survival Training interessant, beziehungsweise wenn man möglichst viel seiner kalorischen Aufnahme durch Selbstversorgung decken möchte.

Hier präsentiere ich eine Liste mit 12 Wildobst Sorten, also Früchten und Beeren, die man in der Natur findet.

Bitte informiert euch zu jeder Pflanze, schaut euch die Erkennungsmerkmale und die Verwechslungsmöglichkeiten an, bevor ihr sie sammelt.
Sucht im Internet und kauft euch eventuell einen Pflanzenführer (ich kann „Welche essbare Wildpflanze ist das?“ empfehlen).

 

1. HagebuttenHagebutten essen

Die Hagebutte ist mit das am häufigsten wachsende Wildobst.
Das sind die Früchte der Rose, welche im Herbst erscheinen und auch noch im Winter verfügbar sind. Jeder wird sie vermutlich kennen, auch Hagebuttenmarmelade / Hagebuttenmark ist ziemlich bekannt und kann sogar im Supermarkt gekauft werden.

Sie sind extrem reich an Vitamin C und können so im Herbst das Immunsystem stärken und vor Erkältung und Grippe schützen.
Geschmacklich sind sie auch super und können sowohl roh als auch gekocht gegessen werden!

Die Verarbeitung zur Marmelade / zum Mark ist etwas aufwändig, da man sie zunächst weich kochen und dann passieren muss, um sie von den Samen und der Schale zu trennen.
Das Passieren funktioniert deutlich leichter, wenn man sich ein Passiergerät (Flotte Lotte genannt) zulegt. Hier könnt ihr ein gutes kaufen! Zur Not funktioniert das auch mit einem Sieb und einem Löffel, allerdings dauert das so wirklich recht lange.

Roh isst man sie am besten im Spätherbst, wenn sie schon weich sind. Dann drückt man die Hagebutten zwischen Daumen und Zeigefinger, sodass das Fruchtfleisch heraus gedrückt wird. Dieses kann man dann einfach ablecken, bzw. gleich in den Mund drücken.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist auch das Trocknen (eventuell mit einem Dörrgerät), um Früchtetees daraus kochen zu können.
Natürlich kann man auch Wein, Likör, Schnaps, Sirup etc. damit herstellen!

 

2. Heidelbeeren / Blaubeeren

Heidelbeeren kenn mit Sicherheit jeder vom Supermarkt, wo sie recht teuer und in sehr viel Plastik frisch oder günstiger gefroren verkauft werden.

Hat man mal wilde Heidelbeeren / Blaubeeren gesammelt, merkt man aber erst, wie schlecht die Supermarkt Beeren doch sind.
Die Wildform ist zwar kleiner, hat aber einen viel farbenfroheren Saft, ist viel leckerer und enthält viel mehr Vitamine & Antioxidantien.

Finden kann man die kleinen Heidelbeeren im Wald, etwa von Juli bis Spetember. Die Blätter kann man übrigens auch trocknen und als Tee kochen (ebenso wie die Beeren).
Sonstige Verwendungsmöglichkeiten der Blaubeeren sollten bekannt sein.

Schaut euch am besten mal die Merkmale an und schaut schon mal vorher durch Wälder und merkt euch die Stellen, an denen im Spätsommer dann die Beeren erscheinen werden!
Sie sind auch nicht allzu selten, lange sollte man also nicht suchen müssen.
Eine Verwechslung mit der Rauschbeere ist meist ungefährlich, manchmal wird sie jedoch von einem psychoaktiven, giftigen Pilz befallen, welcher Rauschsymptome auslösen kann.

 

3. WalderdbeerenWald Erdbeere essen

Die meisten Leute werden wissen, dass es eine Wildform der Erdbeere gibt, die Walderdbeere genannt wird.
Auch hier gilt das selbe wie bei der Heidelbeere – Walderdbeeren sind deutlich kleiner, dafür aber geschmackvoller als gekaufte Zuchterdbeeren.
Man findet sie nicht nur im Wald, sondern auch öfter in Gebüschen, an Wegrändern, verwildert bei Gärten etc.

Die Früchte kann man im Juni bis Juli sammeln, auch die Blätter und Blüten sind essbar.
Auch hier ist ja bekannt, wie man diese Beeren so verwenden kann.

 

4. Holunderbeeren

Der Holunder ist ein recht häufiger Strauch, den man oft an Waldrändern, in Parks, Gärten und teils auch in Wäldern findet.
Die Blüten sind auch sehr lecker und können von Mai bis Juni gesammelt werden, am besten macht man aus ihnen einen Sirup für Limonaden.
Die Beeren sind dann von August bis September an den Sträuchern und sollten roh nur in sehr geringen Mengen gegessen werden, da sie schnell Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Will man mehr verarbeiten, kocht man sie und macht entweder ein Gelee, einen Wildobstsaft, Wein, Likör, Schnaps oder Chutney daraus.

Sie sind auch sehr gesund!
Eine giftige Verwechslungsmöglichkeit ist der Kleine Holunder, der nicht größer als ein Mensch wird und bei dem die Blüten anders am Stamm angeordnet sind.

 

Vogelbeeren essbar

5. Eberesche / Vogelbeere

Lange schon hält sich das Gerücht, Vogelbeeren seien giftig. Tatsächlich ist sie nur roh sehr unbekömmlich und erzeugt Durchfall, gekocht sind sie eine herb-sauere Grundlage für Marmelade, Chutney, Wein, Mus und mehr.
Auch die Blätter kann man verwenden, nämlich als mandelartiges Gewürz.

Die Früchte erscheinen zwar schon im Sommer, sollten aber erst nach dem ersten Frost gesammelt werden, da sie dann weniger zusammenziehend sind.

 

6. Brombeeren

Brombeeren sammeln

Nach Heidelbeeren und Erdbeeren das dritte Obst, das aus dem Supermarkt sehr gut bekannt ist und wild im Wald gefunden werden kann.
Das Ernten gestaltet sich etwas schwieriger, da wilde Brombeeren Dornen haben.

Sammeln kann man sie von August bis September und sie sind sehr häufig.

Die Blätter können für Tee verwendet werden, in der Volksmedizin gelten diese auch als Heilpflanze.

Fermentierter Brombeerblättertee soll sogar sehr schmackhaft sein, muss ich unbedingt mal ausprobieren!

 

7. Himbeeren

Und nun die letzte wohlbekannte strauchige Beere, die Himbeere. Auch sie wächst im Wald, auch sie ist kleiner als im Supermarkt und dafür geschmackvoller.
Die Früchte sind von Juli bis September reif und laut meiner Erfahrung etwas seltener als Brombeeren, aber durchaus immer noch häufig.

Auch die Blätter können wie die der Brombeere verwendet werden, die beiden Pflanzen sind schließlich auch eng verwandt.

8. Preiselbeeren

Eine weitere Waldbeere, welche man von Juli bis September ernten kann. Sie wächst in Nadelwäldern und bei Mooren.
Die bekannteste Verwendungsart ist das Preiselbeerkompott, welches man auch im Supermarktregal findet.
Außerdem kann man die Beeren roh essen, sie zu Saft, Kompott, Kuchen, Trockenfrüchte, Wein & mehr verarbeiten.

Die Blätter und Wuchsform erinnert an die der Heidelbeere, auf genaueren Blick sind sie aber schon leicht von einander zu unterscheiden.

 

9. Äpfel / Holzäpfel

Deutschland ist natürlich Apfelland.
Neben den vielen Bäumen in Gärten findet man auch hin und wieder wilde Apfelbäume, welche natürlich auch essbare Früchte liefern.
Die originale Wildform des Apfels ist der Holzapfel, welcher recht kleine Äpfel bildet, die oft viele Schadstellen haben.
Diese sind ziemlich sauer und leicht zusammenziehend (adstringierend), weswegen sie roh nicht so toll sind (man kann sie aber natürlich schon roh essen, sie liefern viele Vitamine und Antioxidantien, und auch Kalorien).

Es gibt aber auch wilde Bäume, welche mit Zuchtformen gekreuzt sind und größer und schmackhafter sind.
An einigen Stellen findet man auch angebaute Apfelbäume, auf die jeder Zugriff hat und bei denen man sich bedienen darf.

Holzäpfel kann man gut zu Mus, Kompott, Sirup, Apfelgelee, Saft, Cider, Essig & mehr verarbeiten.
Eine besonders schnelle, einfache Form der Verarbeitung ist, die Äpfel einfach im Ganzen mit Wasser aufzukochen und immer wieder umzurühren, bis eine Art Apfelkompott entsteht.
Diesen filtert man dann durch ein Mulltuch (man kann das Kompott einfach auf das aufgehängte Mulltuch legen und durch tropfen lassen), sodass man Apfelsaft erhält. Diesen kann man dann gut mit Zucker zu Gelee kochen.

Die Sammelzeit ist im September und auch die Blüten sind essbar, man kann aus ihnen Sirup herstellen.

 

10. Birnen / Holzbirnen

Hier gilt das selbe, wie beim Apfel. Lest einfach den vorherigen Text nochmal und ersetzt das Wort Apfel durch Birne!
Die Sammelzeit ist hier September bis Oktober und roh isst man die Früchte am besten erst nach dem ersten Frost, da sie davor sehr zusammenziehend und sauer sind.

11. Echte Bärentraube

Wieder eine Waldbeere, welche in Nadelwäldern wächst.
Die roten Früchte sind roh fade und mehlig, am besten man kocht sie, so werden sie etwas süßer.
Man kann Marmelade aus ihnen machen, sowie Sirup, Wein, Essig und Schnaps.

Die Blätter gelten als Heilmittel gegen entzündungsbezogene Krankheiten, vor allem Blasenentzündung. Man trinkt sie als Tee.
Übrigens sind die Blätter eventuell leicht psychoaktiv und werden von indigenen Völkern in Südamerika oft für Rauchmischungen verwendet.
Mehr Infos zu psychoaktiven, berauschenden Pflanzen generell, findet ihr hier!

Die Sammelzeit der Beeren ist Juli bis September.

12. Gewöhnlicher Bocksdorn / Goji

Goji Beeren sind inzwischen als Superfood bekannt und werden oft über lange Distanzen hinweg, äußerst umweltschädlich, importiert.
Weniger bekannt ist, dass dieser Strauch Bocksdorn heißt und auch in Europa wild wächst.
Er ist zwar eher selten, möchte man Beeren als Superfood verwenden, ist allerdings auch die sehr häufige Hagebutte eine gute Alternative.

Goji kann man trocknen und für Müsli, Riegel, Energiekugeln etc. verwenden.
Roh sind sie auch genießbar, man kann Marmelade, Saft und viel mehr daraus kochen.

Die jungen Blätter sind übrigens sehr lecker und schmecken minz- und kresseartig!
Die Früchte kann man von August bis September sammeln.