10 kleine Dinge, die jeder tun kann, um weniger Müll zu produzieren & die Umwelt zu schützen

Hier stelle ich euch eine Liste mit 10 kleinen Dingen vor, die jeder zum Umweltschutz & zur Reduzierung des Mülls tun kann.
Es handelt sich hier wirklich nur um sehr einfache, schnell umzusetzende Taten, die natürlich nicht genug sind, um tatsächlich effektiv gegen den Klimawandel und die Umweltverschmutzung anzugehen.
Seht diese Liste bitte als Inspiration, wo ihr starten könnt, um euch zu einem ethischeren, umweltfreundlicheren, nachhaltigeren Menschen zu verwandeln.

Das effektivste und wichtigste, das jeder gegen den Klimawandel tun kann, ist definitiv Veganismus. Ich empfehle jedem, zunächst damit zu beginnen!
Hier findet ihr einen Artikel darüber, in dem ich das genauer ausführe und auch eine große Studie verlinke.

Liste: 10 Dinge, um Müll zu reduzieren & die Umwelt zu schützen

1. Feste Seife / Kernseife statt Flüssigseife kaufen

Ich benutzte lange nur Flüssigseife, da ich das Gefühl nach dem Händewaschen mit fester Seife nicht mochte.
Irgendwann sah ich jedoch ein, dass es so wohl besser für die Umwelt, als auch besser für den Geldbeutel ist, feste Seife zu verwenden.

Umwelttechnisch besser sind sie aus mehreren Gründen.
Zum einen enthalten sie meist weniger verschiedene Inhaltsstoffe und es existieren sogar viele biologische Marken. Es sind keine Konservierungsstoffe nötig, da sie nicht dauernd nass sind & trotzdem haltbar sein müssen, wie Flüssigseifen es sind.

Außerdem spart man meist deutliche Mengen an Plastik, erst Recht wenn man sich eine biologische, less Waste Festseife kauft, welche oft nur mit beschichtetem Papier umwickelt ist.
Ein Deckel mit Drückmechanismus zur Abgabe der Seife ist ebenso unnötig. Dieser besteht ja aus Hartplastik und sorgt daher für viel Müll.

Der dritte Grund ist, dass Menschen durchschnittlich mehr Seife verwenden, wenn sie Flüssigseife nehmen, als wenn sie Festseife verwenden. Also weniger Substanzen im Abwasser, die wasserschädlich sind.

Und das letzte Argument für feste Seife: Flüssigseife enthält viel Wasser und hat dadurch pro Hände waschen mehr Gewicht, weswegen auch deutlich mehr Gewicht von den LKWs transportiert werden muss.
Feste Seife ist konzentriert und spart dadurch einiges an CO2 bei den Transportwegen.

Vorsicht: Es gibt viele feste Seifen, die tierische Bestandteile enthalten und damit die unethische, extrem umweltschädliche Tierindustrie finanziell fördern.
Gerade in Bioläden oder online (aber teils auch in normalen Drogeriemärkten) findet man allerdings auch viele Marken, die so wohl vegan, als auch biologisch und ohne viel Plastik verpackt sind. Diese sind definitiv die beste Wahl!
Und wer da wegen des höheren Preises Bedenken hat: Man spart immer noch Geld (oder macht zumindest kein Minus), wenn man diese hochwertigen, umweltfreundlichen Festseifen mit normalen, nichtbiologischen Flüssigseifen vergleicht!

2. Papier & Plastik Verpackungen von einander trennen

Mülltrennung ist in Deutschland ja bereits recht verbreitet.
Es gibt jedoch viele Verpackungen, bei denen man Plastik von Papier trennen kann, die oft übersehen und dann nicht getrennt werden.

Bei Briefumschlägen mit Sichtfenstern sollte das Sichtfenster nicht in den Papiermüll geworfen werden, bei Joghurt-Bechern, Aufstrichen etc. kann oft das Etikett leicht abgerissen werden, Tabak- & Zigarettenpackungen (auch wenn das Rauchen an sich natürlich sehr umweltschädlich ist) können aufgerissen und in die Einzeilteile zerlegt werden.
Auch bei Konservendosen kann man das Papier Etikett von der Aludose trennen.

Das ist natürlich keine große Sache, aber sich diese Angewohnheit anzutrainieren und das immer durchzuziehen ist überhaupt nicht schwer und hat zumindest einen kleinen Effekt auf das Wiederaufbereiten verbrauchter Rohstoffe.

Auf Dauer sollte man natürlich darauf hin arbeiten, generell viel weniger verpackte Produkte zu kaufen.

3. Briefumschläge & Pakete wiederverwenden

Normalerweise erhält man so viel mehr Briefe, als man verschickt, dass es komplett unnötig ist, sich unbenutzte Briefumschläge zu kaufen.
Einfach ein zurecht geschnittenes Blatt Papier über die Adressen auf dem Brief kleben und schon kann man erneut beschriften und versenden!

Besonders sinnvoll ist das bei Luftpolsterumschlägen.
Wenn man hin und wieder etwas im Internet verkauft, kann man diese super dafür erneut benutzen!
Sollte man nichts verkaufen, könnte man in seinem Freundes- und Bekanntenkreis nachfragen, ob jemand solche Umschläge benötigt.

Wenn man einige angesammelt hat, könnte man sie sogar bei Ebay Kleinanzeigen als Geschenk rein stellen und sie von jemandem abholen lassen. Die Chance ist recht gut, dass sich dort lokal jemand findet, der öfter mal gebrauchte Gegenstände verschicken muss.

Gleiches gilt natürlich auch für Pappkartons.

 

4. Mehrweg statt Einweg Flaschen

Dies ist super wichtig. Einweg Flaschen und Dosen erzeugen extrem viel Müll und lassen sich eigentlich gut vermeiden.
Die meisten (oder alle?) Dosen und dünnen Plastikflaschen sind Einweg, außerdem auch Weinflaschen, Schnapsflaschen und ein paar Limo-Flaschen.
Dickere Plastikflaschen und Pfand Glasflaschen sind normalerweise Mehrweg, werden also öfter verwendet, ohne eingeschmolzen werden zu müssen.
Auf dem Etikett (meist beim Pfandcode) steht meistens, ob es sich um eine Einweg oder Mehrweg Flasche handelt.

Ich dachte lange, Mehrweg Glasflaschen sind besser als Mehrweg Plastikflaschen.
Tatsächlich habe ich aber einige Quellen gefunden, die behaupten, Plastik Mehrweg Flaschen sind umweltfreundlicher, auch wenn sie seltener wiederverwendet werden können als die Mehrweg Glasflaschen.
Das liegt daran, dass die Plastikflaschen ein deutlich geringeres Gewicht haben und so weniger CO2 beim Transport erzeugt wird.

Außerdem ist es natürlich komplett unnötig, sein Wasser vom Supermarkt zu kaufen.
Ich verwende Gläser oder Glasflaschen und trinke Leitungswasser. Das ist umweltfreundlicher, genau so gesund und spart auf Dauer jede Menge Geld.

Man kann sich auch eine BPA freie Trinkflasche zulegen.

5. Weniger Backpapier / Silikon Backmatte

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man Backpapier einsparen kann.
Zunächst sollte man es immer mehrfach verwenden. Meist wische ich es gar nicht ab & benutze es einfach so erneut, manchmal kann man mit einem Geschirrtuch nass drüber wischen, um Essensreste zu entfernen (natürlich kein Küchenkrepp verwenden, das wäre kontraproduktiv).
Irgendwann sollte man das Papier auswechseln, wenn es zu dunkel / schwarz wird. Dann kann es nämlich passieren, dass es auseinander bricht und verkohlte Fetzen am Essen kleben bleiben.

Außerdem reicht es, so viel Backpapier zu verwenden, wie man tatsächlich für die Nahrung benötigt. Es ist sinnlos, das ganze Backblech auszukleiden, wenn man nur Gerichte für ein bis zwei Personen backt.

Auf Dauer sehr sinnvoll ist eine Silikon Backmatte, welche man unbegrenzt oft verwenden kann.
Das ist ein Investment, das sich nach einigen Jahren definitiv rechnen wird und viel Müll spart!

 

6. Mehr selbst machen

Das ist natürlich ein sehr großer, grundlegender Tipp.
Wohl auch der bedeutendste dieser Liste.
Gerade bei in geringen Mengen verpackten Lebensmitteln und solchen, welche man sowieso sehr lange aufbewahren & daher in großen Mengen produzieren kann, sollte man unbedingt so oft wie möglich selbst zubereiten.

Eigene Hafer- & Schokoriegel, eigene Trockenfrüchte (wenn man oft etwas trocknen möchte, lohnt sich ein Dörrgerät, wie z.B. dieser hochqualitative von Stockli, den ich auch verwende & empfehlen kann), eigene Brotaufstriche, Marmelade & Hummus, eigenes Pesto & Tomatensoße, Sirup für Limonade, eigene Schokolade & Gummibärchen, eigenes Brot & Brötchen etc.

Besonders sinnvoll ist es, sich eigene Pflanzenmilch herzustellen. Diese ist so viel billiger als die aus dem Supermarkt, mit einem guten Mixer (diesen benutze ich, ist preislich im Mittelfeld & kann ich auch empfehlen) und einer Mullwindel / einem Nussmilchtuch sehr leicht zuzubereiten und spart enorme Mengen an Tetra Pack Müll.
Einfach Wasser und deutsche Haferflocken verwenden. Aus einer Packung Haferflocken kann man sehr viele Liter Hafermilch herstellen, nur mit ein wenig Papiermüll.
Man kann auch etwas Öl hinzufügen, um die Milch fettiger und cremiger zu machen, oder aber Vanille, Datteln, Kakao o.ä.

Der Kreativität werden hier keine Grenzen gesetzt und man kann etliche Geschmacksrichtungen und Basis-Pflanzen verwenden (z.B. Cashews, Aprikosenkerne, Mandeln, Soja, Haselnuss, Kokosnuss, Hanfsamen, Dinkel, Hirse, Buchweizen…).

Am besten man macht gleich (je nach Verbrauch) 1-2 Liter Pflanzenmilch und lagert diese in verschlossenen Flaschen im Kühlschrank. So muss man das Ganze nur etwa alle drei bis vier Tage durchführen und hat immer frische, vegane Milch.

Vegane Milch ist so schon extrem viel umweltfreundlicher (und natürlich tierfreundlicher, in der Milchindustrie leiden die Kühe extrem und werden am Ende ihres Leidensweges umgebracht und als Fleisch verkauft), macht man sich diese auch noch selbst, tut man wirklich etwas sehr Gutes.

Fortgeschrittene können z.B. auch veganen Joghurt aus Pflanzenmilch, veganen Käse & Fleischalternativen, Löwenzahnhonig, Essig, Wein oder sogar Schnaps selbst herstellen, aus Wasserkefir kohlensäurehaltigen Limonaden machen und selbst Kombucha brauen.

Selbst machen ist ein Hobby, das sehr viel Spaß macht und gleichzeitig die Umwelt und den Geldbeutel schont.

7. Eigene Tüten & Behälter mitbringen

Dieser Tipp ist so verbreitet und trivial, dass ich mir unsicher war, ob ich ihn hier überhaupt auflisten soll.

Zum Supermarkt sollte man natürlich eigene Tüten mitnehmen, möchte man von einem Restaurant oder Imbiss etwas zum Mitnehmen kaufen, nimmt man am besten eigene Frischhaltebehältnisse mit.
Bei Saftständen kann man meist auch eigene Flaschen mitnehmen! Auch in Flugzeugen (auch wenn fliegen natürlich an sich sehr umweltschädlich & zu vermeiden ist) kann man oftmals den eigenen Becher auffüllen lassen, statt Einweg Pappbecher zu erhalten.

Gemüse und Obst im Supermarkt tut man entweder in gar keine Tüte, nimmt hier auch eigene Plastiktüten mit oder man kauft sich einen Gemüse Beutel aus Baumwolle.

Ich habe auch immer eine Bäckerpapiertüte dabei, falls ich mir spontan etwas vom Bäcker kaufen will oder die Gebäckabteilung im Supermarkt beehre.
Am besten man macht es sich zur Gewohnheit, im Rucksack / der Handtasche oder sogar der Jackentasche immer eine große Tüte und eine Bäckertüte dabei hat, damit man für Spontankäufe ausgestattet ist!

8. Gebraucht statt neu kaufen

Auch das ist ein trivialer Trick.
Möchte man etwas kaufen (von Gebrauchsgegenständen natürlich abgesehen), sollte man immer abwägen, ob man es sich nicht auch gebraucht kaufen kann.
Möbel, Decken, Geschirr, Fahrräder und Klamotten beispielsweise kaufe ich nur noch gebraucht.

Bei technischen Geräten muss ich sagen, dass ich manchmal auf Neugeräte zugreife, da man beim gebrauchten Kauf natürlich keine Garantie hat, sollte es irgendwelche Defekte haben oder schnell unverschuldet kaputt gehen.
Hier hatte ich gemischte Erfahrungen gemacht. Meine DSLR Kamera etwa kaufte ich von Ebay und die läuft seit Jahren einwandfrei. Meine alte Kamera allerdings ging nach ein paar Monaten kaputt, ohne dass ich etwas dafür konnte.
Günstigere Anschaffungen wie Wasserkocher, Mikrowelle oder Waage würde ich allerdings trotzdem gebraucht kaufen.

Handys und Fahrräder kann man übrigens in vielen Städten bei Fundamtversteigerungen sehr günstig kaufen!

Ein Kompromiss (bei teureren Handys, Kameras etc. vielleicht sinnvoll) ist, generalüberholte, bzw. Retourware zu kaufen. Manche Online Shops bieten solche Geräte an, wobei man dann immer noch Garantie hat.

9. Keine Einweg Feuerzeuge & Kugelschreiber kaufen

Das ist selbsterklärend. Einweg Feuerzeuge (wie z.B. BIC) und Kugelschreiber produzieren extrem viel Müll.
Besser man holt sich Feurzeuge, die man selbst mit Butangas wieder auffüllen kann und schreibt mit Füller oder nachfüllbarem Kugelschreiber.

 

10. Less Waste Taschentücher

Bei den typischen Tempo Taschentüchern sind zehn Stück in einem Plastikbeutel verpackt. Das erzeugt natürlich viel Müll und gerade, wenn man zuhause Taschentücher verwendet, ist das komplett unnötig.

Besser ist, sich diese Papierboxen mit Tüchern zu kaufen (manchmal Kosmetiktücher genannt).
Möchte man sie mitnehmen, kann man sie, wenn es regnet, in alte, gebrauchte Plastiktüten oder Folie transportieren.

Am effektivsten wäre natürlich ein permanentes Stofftaschentuch, welches man dann immer wieder wäscht.
Von der Hygiene her ist das nicht der Topstandard, wenn einen das nicht stört, nur zu!